Jahresprogramm 2024

 

Nico Lattermann & Friends Graffiti, Mischtechniken - Zeitraum: 13.1. bis 3.3. 2024

Was er genau macht? Er ist unentschlossen, ob er es Sprühdosen-Kunst oder Graffiti nennen soll. Graffiti, so sagt er, sei am besten mit Buchstaben-Verfremdung zu umschreiben, die Künstler können sich dadurch vergleichen, die Schriftzüge seien häufig mit Unterschriften gleichzusetzen. Das alles hat er oft genug gemacht. „Ich muss heute keinen Schriftzug mehr machen“, sagt Nico. Von daher: Heute ist der 39-Jährige eher Sprühdosen-Artist. „Ich habe mich auf Leinwänden weiterentwickelt“, sagt er. Mit der Graffiti-Schrift haben seine heutigen Kunstwerke nicht mehr viel zu tun. „Das findet draußen auf der Straße statt.“ Trotzdem er seine Kunst nun mehr „drinnen“ auslebt; „ich tue mich schwer damit, mich als Künstler zu bezeichnen“. Klar, das Bewusstsein dahingehend wachse. Neben seinem Hauptjob als Sozialarbeiter hat Nico ein Nebengewerbe angemeldet. Den Fokus legt er dabei hauptsächlich auf Auftragsarbeiten. „Das ist das, was mich interessiert, weil der Kundenwunsch mich meist an neue Herausforderungen heranführt und gleichzeitig meinen persönlichen Horizont ein wenig erweitert.“ Eine Wand im Wartezimmer, ein Bild im Bad. Weitere Künstler aus dem Umkreis von Nico Lattermann sind dabei.

 

Veit Mette inszenierte Fotografie, Zeitraum: 6. 4. bis 23. 6. 2024

Veit Mette studierte Kunstpädagogik an der Universität Bielefeld. Seit 1990 ist er für Zeitungen, Zeitschriften sowie für Unternehmen und Stiftungen als Fotograf in den Bereichen Reportage, Porträt und Werbung tätig. Neben diesen Printveröffentlichungen in Publikationen wie Stern, Süddeutsche Zeitung, Geo und Die Zeit präsentiert er seine künstlerischen Arbeiten in zahlreichen Büchern und Ausstellungen. Veit Mette lebt und arbeitet in Bielefeld. Er ist Mitglied der Bildagentur laif (Köln).

 

Frank Hoppmann Karikaturen, Zeitraum: 17. 8. bis 22. 9. 2024

Seine Werke fallen auf. Überdimensional große Köpfe, ausgeprägte Kinnpartien, Falten und andere Details. Dass einige Porträts geradezu tierische Züge bekommen, sei gar nicht beabsichtigt, erzählt Frank Hoppmann, dem das Caricatura Museum eine eigene Ausstellung widmet. Bis zum 3. Dezember sind seine Werke in Frankfurt zu sehen. „Lustig, aber auch verstörend“ seien die Werke, sagt Museumsleiter Achim Frenz. Besonders häufig zeichnet Hoppmann Porträts von Politikern. Frenz bezeichnet ihn gar als „einen der wichtigsten Porträtmaler Deutschlands, wenn nicht sogar Europas“. Eine Karikatur von US-Präsident Donald Trump schaffte es im Dezember 2016 in die Los Angeles Times. Mit zusammengekniffenen Augen, fliegenden Haaren und fast schon flunderartigen Gesichtszügen schaute Trump von der Titelseite. „Ich hatte das Porträt auch zahlreichen deutschen Zeitungen angeboten, aber die wollten alle nicht“, erzählt Hoppmann. Das amerikanische Blatt griff schließlich zu. „Es war großartig, in brisanten Zeiten eine Veröffentlichung in Amerika zu haben“, sagt er. Viele seiner Werke sind collagenartig. Wenn der Platz nicht ausreicht, klebt Hoppmann kurzerhand ein weiteres Blatt Papier an und erweitert seine Leinwand so während er zeichnet. Hoppmann, der seine Ideen häufig beim entspannten Fernsehgucken bekommt, malt mit Aquarell und Tusche, Acryl und Kohle. Auch mit Bleistift und Fineliner gelingen ihm schlichte, aber präzise und eindrucksvolle Porträts, etwa von Elvis, Johnny Cash und Immanuel Kant.

 

Edite Grinberga und Andreas Theuer, Malerei und Skulpturen, Zeitraum: 12. 10. bis 1. 12. 2024

Zu E. Grinberga: Die Poesie des Augenblicks... Der Augenblick des Festhaltens? Wessen und wovon?

Grinbergas Bilder sind weit davon entfernt als „Schnappschüsse“ zu gelten!

Die Räume und Flächen mit ihrem Lichteinfall und Schattenwurf erweisen sich als genau kalkuliertes Kompositionsmittel. Edite Grinberga gestaltet bewusst ihre Bild-Innenräume – Wände werden verschoben oder ergänzt, zusätzliche Bodenflächen eingefügt, der Einfall des natürlichen Sonnenlichts wird nach bildgestalterischen Gesichtspunkten verändert. Der Lauf der Zeit, der sich in der vermeintlich erfolgten Wanderung des Schattenspiels darstellt, wird mit einer raffinierten, bildmäßig erstellten Inszenierung zum Stillstand gebracht. Was wie das unerwartete Erwachen einer schönen Erinnerung empfunden wird, ist in Wirklichkeit eine bis ins Detail geplante Verführung, wie es Alan Richardson ausdrückte.

Zu A. Theuer: Es ist interessant zu sehen, wie sich in den letzten Jahren der bildhauerische Ausdruck von Andreas Theurer gewandelt hat. Im Zuge dieses Wandlungsprozesses, den man fast als Einschnitt in seiner künstlerischen Entwicklung bezeichnen kann, ist wohl die prinzipielle Bindung an die menschliche Figur nicht aufgegeben worden, auch wenn die Abstraktion zunehmend in die Gestaltfindung hineindrängt, aber die Haltung zu ihr hat doch eine wesentliche Veränderung erfahren. Wenn man diesen Vorgang in wenigen Worten zusammenfasst, so lässt sich sagen: Andreas Theurer ist von einer körperbetonten, ganz auf das leibliche Volumen gerichteten Form zu einer statuarischen, stärker in die Fläche gespannten Körperlichkeit gelangt, bei der eine spröde, meist aufgerissene und nervige Außenhaut die glatte, gerundete und den plastischen Kern überziehende Oberfläche der früheren Arbeiten abgelöst hat. Bis in die späten achtziger Jahre hinein, bis zu seinem Wechsel von Braunschweig nach Berlin, dominierte in seinem Schaffen die massive, schwere und häufig von einer inneren Dramatik erfüllte Figur, zu der Theurer nicht zuletzt unter dem Einfluss seines Stuttgarter Lehrers Alfred Hrdlicka gefunden hatte und die er in einer durchaus verknappenden Form kubisch zusammenzog, um die enorme innere Spannung eines Körpers nach außen sichtbar zu machen.

 

Weihnachtsausstellung

Angeboten werden zahlreiche Kunstobjekte von unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern aus allen Sparten der künstlerischen Medien (Grafik, Plastik, Malerei, Schmuck, Glas und Keramik). Gute Kunst zu fairen Preisen.

Anmerkung: Die Zahl der Ausstellungen, deren Reihenfolge und die namentlich genannten Künstler sind nur als Anhaltswerte zu sehen, da der „Kunstbetrieb und Kunstmarkt“ unvorhersehbaren Veränderungen unterliegt.